Amir

Amir mein Herzens – und Seelenpferd

 Im Jahr 1999 kaufte meine Mutter den Vollblut- Araber Amir (damals noch Ibson), obwohl Ihr der Tierarzt davon abriet. Denn bei der Ankaufsuntersuchung wurden in beiden Vorderbeinen Chips (Knochensplitter) festgestellt, die Hinterbeine wurden garnicht mehr untersucht. Sie fragte den Tierarzt ob es eine Möglichkeit gäbe das Amir bei Ihr 20 Jahre alt werden würden, seine Antwort „Ja, diese Möglichkeit besteht“.

Amir erwies sich allerdings als ein nicht so einfaches Pferd. Auf dem Reitplatz wurde Er in etwa so Hart und Steif wie ein Holzbrett und im Gelände ging Er regelmässig durch. im Jahr 2000 kam ich, ganz ungeplant, zur Welt. Als Kind dachte ich immer „Mit diesem Pferd möchte ich nicht Arbeiten“, denn ich sah immer nur das jemand Probleme mit Ihm hatte. Als ich Ihn dann zum ersten mal frei auf dem Platz geritten bin, hatte ich meinen ersten Sturz. Mit Abstand auch der schlimmste bis jetzt, die ganze linke Seite meines Oberkörpers war aufgeschürft. Auch wenn Amir im Grunde nichts für den Sturz oder die Verletzungen konnte wollte ich Ihn jetzt erst recht nicht mehr Reiten.

Damals war ich etwa sechs Jahre alt, in den nächsten zwei Jahren mussten wir unsere beiden Stuten einschläfern und ich bekam eine Beteiligung am Pferd von einer Freundin meiner Mutter. Ein super liebes Pferd, jedoch begann da meine Sturz Karriere erst recht. Bis Heute bin ich die einzige die von diesem Pferd gefallen ist seit die Besitzerin Ihn hat. Ernsthaft verletzt habe ich mich jedoch nie. Irgendwann wollte meine Mutter aber nicht mehr das ich Ihn Reite.

Im Jahr 2008 kauften meine Eltern Ihr eigenes Land, die Pferde leben seit dem auf grossen Weiden, mit Wald und allem drumherum. Auf diesen Weiden wurde Amir zu einem anderen Pferd, Ruhiger, Entspannter und Zufriedener. Ich hatte zwar kein Pferd mehr zum arbeiten musste aber natürlich trotzdem immer mit in den Stall, da ich noch zu jung war um alleine Zuhause zu bleiben. Um die ganze Zeit bei der Arbeit zu helfen war ich aber auch noch zu klein. Eines schönes Tages fragte ich meine Mutter ob ich mit Amir Spazieren gehen darf. Sie sagte „Ja“ und rechnete damit das ich nach fünf Minuten wieder zurück wäre den ich habe langes laufen gehasst. Dem war aber nicht so, das war der Anfang von einer innigen Freundschaft.

Nach 45 Minuten kam Uns auf dem nachhause Weg meine Mutter ganz besorgt mit dem Auto entgegen. Von diesem Tag an bin ich öfters mit Amir Spazieren gegangen und irgendwann haben ich angefangen Ihn auch wieder auf dem Platz zu Reiten. Ich fing an mit Ihm frei zu arbeiten und bin Ihn ohne Sattel geritten. Auf meinen zehnten Geburtstag wünschte ich mir mein eigens Pferd, aber natürlich nicht irgend eines. Nein, es musste natürlich Amir sein! Da ich diesen Wunsch schon sehr früh äußerte, genau genommen neun Monate vor meinem Geburtstag, musste ich bis zu meinem Geburtstag beweisen das ich gut für Ihn sorge. Das war für mich natürlich kein Problem, denn es gab und gibt nichts wichtigeres als Amir in meinem Leben.

Meine erste grosse Liebe!
Seine grosse Leidenschaft sind Karotten, dafür steht man auch mal vor die Kamera. <3

Heute ist Amir 25 Jahre alt und wir sind seit acht Jahren ein unzertrennlichen Team! Wir haben unglaublich viele tolle Momente zusammen erlebt und ich habe so unglaublich viel von und mit Ihm gelernt. Geritten wird er nicht mehr, höchstens einen kleinen Spazierritt. Wir machen aber immer noch Bodenarbeit, Freiarbeit und ich nehme Ihn zum ausreiten an der Hand mit. Er hatte nie Problem mit seinen Chips, jedoch hat Er in zwischen leichte Arthrose. Er ist immer noch Herden-Chef und wird von allen verwöhnt wie es sich für einen Arabischen Prinzen gehört! Sein Name wurde von einer lieben Frau, die Ihn früher mal geritten ist und einwenig Arabisch spricht, von Ibson zu Amir geändert. Amir bedeutet Prinz was hervorragen zu Ihm passt.