
Ach mein Walterchen, wo fang ich bloß an?
Siehst Du dieses Charmante, Süsse und gleichzeitig Eigenwillige und Sture Gesicht da oben auf dem Bild.
Nun ja, Kennengelernt habe ich dieses wunderbare und doch so herausfordernde Gesicht als Er bei einem benachbartem Bauern stand und dort alle Wahnsinnig gemacht hat. Der Bauer bekam Ihn auf seinen Geburtstag geschenkt, anfangs war Er noch brav und lieb aber schnell lernte Er wie man durch die Zäune kommt und das Kühe herum jagen spass macht. Nach dem die Familie des Bauers Ihn mehrmals irgendwo im Dorf zusammen sammelte und Er irgendwann allen auf die Nerven ging wurde Er im Kuhstall angebunden und war kurz davor Salami zu werden.
Mein Vater sagte dem Bauer allerdings er solle Ihn doch zu uns bringen, da hätte Er artgerechte Haltung und könne sich mit den jungen Hengsten austoben. So kam es das wir Ihn ein paar Wochen später in den Hänger stellten und mit Ihm zu uns fuhren. Man konnte Ihn weder führen noch kannte Er das Fohlen ABC, aber meine Mutter und ich fanden Ihn so toll!
Damals war Er ungefähr zwei Jahre alt. Schon damals wusste Er wie man sich gekonnt losreißen kann und das weide Tor aufmachen kann, ebenfalls hatte Er das rausdrücken wenn man ein anderes Pferd raus nehmen wollte sehr schnell raus.
An Neujahr 2011 ging ich zusammen mit meinem Vater zum dem Bauern um Ihm und seiner Familie alles gute zu wünschen. Er fragte nach Walter worauf mein Vater antwortete „Es geht Ihm hervorragend, meine Frau und Lia haben den Plausch an Ihm.“ Der Bauer drehte sich zu mir und sagte „Du kannst Ihn gleich haben.“
Tja und so kam ich zu meinem Walterchen. Anfangs hatten wir enorme „Probleme“ mit Ihm. Meine Mutter probierte so ziemlich alles aber Er sprach auf nichts an und wenn der Herr nicht wollte riss er sich einfach los. Selbst mein Vater konnte Ihn nicht mehr alten. So kam es dazu das wir Ihn einfach nur dann rausliessen wenn wir wussten wir haben genug Zeit um Ihn wieder rein zu bekommen. Am liebsten kam Er mit Ausreiten und versetzte gelegentlich ein par Wanderer in Angst und Schrecken weil Er so wild durch den Wald galoppierte. Hufe geben und Anbinden machte Er mal mehr mal weniger gut mit.

Im Januar 2015 lernte ich unwissend die Person kennen, mit der ich im Sommer eine der besten Freundschaften die ich je haben werde einging. Und mit dieser Freundschaft kamen auch ein par Lösungen für die „Probleme“ mit meinem Walterchen. Endlich hatte ich jemanden der bereit war mit mir zusammen Stunden und aber Stunden geduldig damit zu verbringen mit Ihm zu arbeiten. So unerfahren Sie auch war, Sie war genau so Stur und dachte nicht daran aufzugeben. Wir schafften es Ihm das Losreißen abzugewöhnen und brachten Ihm das Longieren bei. Eines schönes Nachmittags, als Ich alleine mit Walterchen auf dem Reitplatz wahr und Er so toll wie noch selten mit arbeitete wagte ich es mich über seinen rücken zu lehnen und erwartete eigentlich schon Bocken und davon hüpfen . Aber es passierte genau nichts! Dies war das erste mal dass Er es zuließ, dass sich jemand über seinen Rücken lehnt. Wenige Augenblicke später sass ich auf Ihm. Und ja ich bin zu gross für Ihn aber seit diesem Tag kann ich jemanden drauf setzen und führen ohne das Er versucht Ihn runter zu buckeln. Auch das übten wir natürlich erst noch zu zweit.
Walterchen liebt aber immer noch mehr als alles andere das Freie mit kommen beim Ausreiten, Zirkuslektionen sind an zweiter stelle. Alles andere macht Er in massen gerne mit aber ja nicht zu viel und zu lange sonst wird dem Herr langweilig und Ihm kommen wieder „Tolle“ Ideen.